Profanierung der Marienkapelle
Heute möchten wir euch von einem ganz besonderen und bewegenden Moment berichten, bei dem wir dabei sein konnten.
Es geht um die Profanierung (Entweihung) der Marienkapelle in Manheim-alt auf der Forsthausstraße. Aufgrund der Umsiedlung muss auch dieses Gebäude weichen, jedoch wird es nicht wortlos abgerissen, wie es bei den Wohnhäusern der Fall ist, sondern davor steht die erwähnte Profanierung, welche nach gewissen Ritualen ablaufen kann und bestimmte Gestaltungselemente enthält.
Aber der Reihe nach:
Marco und ich sind, wie einige andere Bürgerinnen und Bürger auch, zur heiligen Messe in unserer schönen Kirche St. Albanus und Leonhardus erschienen und lernten dort erst einmal ein neues Gesicht kennen: Pfarrvikar Franz-Josef Pitzen, der aus dem Bergischen nun in unseren Erftkreis gekommen ist und diese Messe hielt, nachdem er herzlich willkommen geheißen wurde.
Am Ende der Messe wurden Kerzen verteilt, welche u.a. auch bei der Lichterprozession zu Ehren Maria Victoria zur Kapelle getragen werden. Von der Kirche aus zog die Prozession weiter zur Kapelle, an der Pfarrvikar Pitzen noch einmal näher auf die Bedeutung der Maria Victoria einging und auch auf die Geschichte der unter Denkmalschutz stehenden und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geweihten Kapelle.
Begleitet wurde die Zeremonie vor der Kapelle durch den Kirchenchor, der dem Ganzen einen feierlichen und emotionalen Rahmen verlieh. Es war in der Tat ein „Abschied nehmen“ – wie es Pfarrvikar Pitzen treffend formulierte.
Zum Ende wurden von einigen Manheimerinnen und Manheimern die heiligen Gegenstände und Figuren aus der Marienkapelle geholt, um zu unserer Kirche St. Albanus und Leonhardus verbracht zu werden. Hintergrund ist, dass laut Ritual sämtliche, heilige Gegenstände aus der profanierten Kapelle in eine nahegelegene Kirche zu bringen seien, damit sie dann dort in der Zukunft eine neue, geistliche Heimat finden mögen. Allerdings wird dies wohl leider auch nur von kurzer Dauer sein, denn unserer altehrwürdigen Kirche steht ja ein ebensolches Schicksal bevor. Im Gegensatz zur Kapelle jedoch wird die Kirche für immer verschwinden und nicht wie die Kapelle am neuen Standort wieder aufgebaut, was sehr, sehr schade und traurig ist.
Wie bereits erwähnt, wird also in nächster Zeit mit dem Abbau der Marienkapelle begonnen – Stein für Stein – um dann hoffentlich im kommenden Jahr am neuen Standort in Manheim-Neu auf die Pilger und Gläubigen zu warten. Bis dahin stehen die heiligen Gegenstände geschützt in einer Vitrine in unserer alten Kirche am alten Ort.
Tröstend ist der Gedanke, dass zumindest dieses Bauwerk – die Marienkapelle – nicht für immer verschwinden, sondern im neuen Ort dann später als ein Teil vom alten Ort zum Leben erwachen wird.
Für all Jene, die nicht mit dabei sein konnten und auch für die Menschen, die mit dabei waren, haben wir wie immer Fotos und diesmal auch ein Video gemacht, was die Emotionen sicherlich noch mehr zum Ausdruck bringen kann, als es die Fotos vielleicht schon tun.
Die Fotos findet ihr wie immer unter Events –> Profanierung Kapelle.