Der endgültige Abschied hat begonnen…
Auch heute – an Allerheiligen – waren Marco und ich im alten Ort um die Eindrücke festzuhalten. Denn unser alter Ort stirbt so langsam immer weiter – Stück für Stück – und so waren wir dort, um das, was uns allen einmal lieb und teuer war, und was ebenfalls zum Teil leider inzwischen schon nicht mehr existiert, zu fotografieren.
Eigentlich hatten wir gedacht, dass wir irgendwann mal sämtliche Fotos, die wir vom Abriss des alten Ortes machen, auf einmal und in ein Album einstellen, aber aus zwei Gründen haben wir uns heute dagegen entschieden:
Zum einen sind es schon zu viele Häuser, mit denen man selbst Geschichten und Erinnerungen verbindet und die somit den Text sprengen würden und zum anderen wird das Album dann am Ende zu unübersichtlich und zu voll.
Und wir müssen gestehen, dass wir nicht mit dieser Rasanz im Abriss gerechnet haben – es hat uns offen gesprochen überrascht.
Aus diesem Grund werden wir in Abständen nun doch nach jedem Besuch die Bilder online stellen, wobei es sich nicht immer nur um einen Straßenzug handelt, sondern wir sind im ganzen Ort unterwegs und sammeln die Eindrücke für euch.
Es handelt sich um Häuser, die Geschichten erzählen könnten…wie z. Bsp. das der alten Dame, die an der Schützenhalle wohnte und die ich persönlich nur fröhlich und gut gelaunt kannte und oft in ihrem Garten antraf. Wie oft bin ich mit Leon, als er noch klein war, spazieren gegangen und die Runde Richtung Wald musste unbedingt auch immer an diesem Haus vorbeiführen, denn dort stand ein Hydrant vor dem Haus, der aussah wie ein Männchen (war es nun ein Polizist oder ein Förster? Ich weiß es leider nicht mehr so genau) – aber für unsere Runde damals war es einfach ein Muss. Oder im Advent, wenn man sich vor den Häusern getroffen hat, bei Glühwein und Gebäck – ich weiß noch genau, wo ich an dem jeweiligen Haus gestanden habe – und nun ist es weg…
Tja, und dann steht man vor diesen Trümmern und versucht sich noch mal die „alten“ Bilder von früher hervorzuholen, was manchmal schon tatsächlich schwerfällt, weil es so ganz anders aussieht, als noch vor ein paar Wochen und man wird sentimental; der Kloß im Hals wird immer größer. Ich mag gar nicht daran denken, wenn unser Haus dran ist…
Wer es über das Herz bringt, sich die Fotos der teilweise oder auch ganz abgerissenen Häuser aus den Monaten Februar 2017 und November 2017 anzusehen, der möge bitte hier hier klicken.