Grundsteinlegung und Richtfest der Kapelle „St. Albanus und Leonhardus“
Am Samstag, den 24. Oktober 2020 begann pünktlich um 15:00 Uhr das Richtfest mit Grundsteinlegung des Neubaus der Kapelle „St. Albanus und Leonhardus“ mit Gemeindezentrum, wobei dies von den die Manheimern schon lange sehnsüchtig erwartet wurde und unter Einhaltung der Corona-Vorschriften geschah.
Begonnen hatte es 2014 mit der einstimmigen Entscheidung des Preisgerichtes, welches Architektenteam und welcher Landschaftsarchitekt für den Bau gewählt wurde.
2015-2019 waren Jahre für die Bauplanung, Baugenehmigung, Ausschreibung und Auftragsvorgaben, um dann endlich am 16.12.2019 nach Erhalt sämtlicher Baugenehmigungen mit dem ersten Spatenstich beginnen zu können. Die Fertigstellung ist für August 2021 geplant.
Aber jetzt erst einmal wieder zurück ins Hier und Jetzt:
Pfarrer Ludger Möers begrüßte die anwesenden Gäste und Journalisten und wies auf die speziellen Vorschriften zu den Corona-Maßnahmen hin. Vor seiner eigentlichen Rede und zwischendurch wurden immer wieder Musikstücke auf einem elektrischen Keybord gespielt, die den feierlichen Rahmen noch unterstrichen.
Pfarrer Möers betonte, dass die Arbeit des jungen Kölner Architektenteams in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekten durch die vorgeschlagene städtebauliche Lösung überzeugte. Das Wahrzeichen wird der schlanke Glockenturm der neuen Kapelle sein, der direkt am Kirchplatz steht.
„Von diesem Kirchplatz aus erreicht man auch einen ruhigen Pfarrgarten, der sich im Alltag als Oase der Ruhe und des Gebetes anbietet“, so Pfarrer Möers.
„Es wird ein schöner Ort, der was hat“, betont er und insbesondere in der Kapelle werden einzelne Elemente der profanierten Manheimer Kirche integriert werden. Er ist überzeugt, „dass wohl viele von der stimmungsvollen Lichtführung in der Kapelle beeindruckt sein werden, wenn sie in den alten Kirchenbänken sitzen, umgeben von den bekannten Heiligenfiguren, und der neuen kleinen Orgel zuhören.“
Weiterhin glaubt er, dass der Raum mit den großen Fenstern zum neuen Marktplatz im Gemeindezentrum der Lieblingsplatz vieler Manheimer werden wird.
„Dieser Platz bedeutet ein Ort für Ruhe, Gespräche und Innehalten, aber auch ein Treffpunkt für Jung & Alt […] es wird fast alles so sein wie früher, nur eben an einem neuen Ort und in einem neuen Gebäude“, so Pfarrer Möers.
In der anschließenden Rede des Architekten Herrn Berthold Jungblut schilderte dieser, „dass uns die Pandemie zwingt, viele Dinge in die virtuelle Welt zu verlegen und obwohl man überrascht und fasziniert zugleich ist, was im Zuge der Digitalisierung im virtuellen Raum alles möglich ist, zeigt ein Fest wie dieses aber auch, wie begrenzt die Mittel im virtuellen Raum sind“. Herr Jungblut betonte, „dass man als Architekt darauf hinweisen muss, dass unsere Gesellschaft immer auch die realen Räume braucht, damit sich Menschen auch real treffen können. Dieses Grundbedürfnis nach echter Begegnung zeigt uns die Pandemie derzeit auch sehr deutlich“, so Jungblut.
Am Ende seiner Rede bedankte er sich bei den einzelnen Firmen, die engagiert am Bau beteiligt waren und betonte, dass sich alle auf eine Einweihung des Gebäudes in möglichst großer Runde nach Beendigung der Pandemie freuen.
Im Anschluss daran sprach unsere Ortsvorsteherin Frau Lonie Lambertz und erklärte, „dass das Virus zwar ein Richtfest nach Manheimer Art, bei der mindestens das halbe Dorf auf den Beinen ist, schon bei der Planung ausgebremst hat, nicht aber den Baufortschritt. Dennoch wollte man aber nicht auf ein Richtfest verzichten und deshalb tun wir jetzt das, was geht“, so Lonie Lambertz.
Sie sprach weiter: „Was es für ein schlechter Start wäre, wenn das neue Haus keine Richtkrone und keinen Segensspruch zum Rohbau bekommen würde. Und wenn man das Virus im Griff habe, wird ein großes Richtfest gefeiert, in Form eines großen Lichtfestes“.
In einem kurzen Rückblick wurde auch noch einmal auf die Vorgängerbauten im alten Ort geschaut. Der Spatenstich für unsere profanierte Kirche im alten Ort erfolgte am 13. September 1898, nachdem der Vorgängerbau dieser Kirche 1898 vollständig abgerissen worden war. Und wie damals gilt immer noch der Spruch: „Kirche muss da sein, wo die Menschen sind – also jetzt hier in Manheim-neu“, so Lonie Lambertz.
In besagtem Rückblick wurde auch noch einmal die Profanierungsfeier der alten Kirche vom 18. Mai 2019 erwähnt, in der verschiedene Gegenstände übergeben wurden, die zusammen mit der Urkunde heute in den Grundstein der neuen Kapelle gelegt wurden.
„An diese vielen beim Gottesdienst zur Profanierung der Kirche Sankt Albanus und Leonhardus lebendig erzählten Geschichten wollen wir anknüpfen und unser neues kirchliches Leben hier in Manheim-neu drauf aufbauen“, betonte Frau Lambertz.
Den Schluss ihrer Rede bildete ein Zitat aus „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry: „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen – denn Zukunft kann man bauen.“ Und weiter versicherte sie: „Wir hier in Manheim bauen Zukunft!“
Frau Lambertz bedankte sich ebenfalls bei allen beteiligten Menschen und wünscht ihnen und der gesamten Pfarrgemeinde alles Gute und vor allem viel Erfolg.
Während ihrer Rede übergab Frau Lambertz Pfarrer Möers die Gegenstände, der sie nebst Urkunde segnete und die dann zusammen in die Kapelle getragen wurden. Nachdem die gesegnete Urkunde und die gesegneten Gegenstände in den Grundstein gelegt wurden, wurde der Stein in die dafür vorgesehene Lücke geschoben und die Grundsteinlegung war damit vollendet.
Während der Richtkranz hochgezogen wurde, begaben sich Herr Dr. Johannes Lambertz zusammen mit den 2 Herren der Stahlbaufirma für den Richtspruch auf das Baugerüst der Kapelle. Oben angekommen sprach Herr Lehmann den Richtspruch, die geleerten Richtschnaps-Gläser wurden von den Dreien auf den Betonboden in der Kapelle geworfen und zerschellten dort mit lautem Klirren, was dadurch Glück und Segen bedeutet.
Der Abstieg der Herren vom Baugerüst wurde von einem Trompetensolo begleitet und die Veranstaltung fand damit auch ihr Ende.
Wir persönlich empfanden den Ort der Kapelle in Kombination mit dem Gemeindezentrum, dem Glockenturm und dem Pfarrgarten als absolut richtig gewählt – man ist mitten im Geschehen, fühlt sich geborgen und beschützt. Wir glauben ganz fest, wenn alles fertiggestellt und bepflanzt ist, dass es ein wundervoller Ort der Begegnung, des Austausches und der Freude sein wird und dies generationenübergreifend. Und unsere drei alten Glocken, die in den Glockenturm einziehen werden, runden den wunderbaren Gesamteindruck nicht nur optisch, sondern auch klangvoll ab.
Dieser Platz strahlt jetzt schon etwas ganz Besonderes aus und wir freuen uns darauf, dass dieser magische Ort bald das Herzstück unseres Manheim wird.
Die Fotos zu diesem Event findet ihr wie immer in unserem Webalbum. Und hier gibt es das Video zu der Veranstaltung.