Eimol Möhn zo sin…
…in Mannem im Dörp – ist einfach wunderbar und unbeschreiblich schön 😀
Fangen wir aber mal ganz vorne an: der Möhnezoch in Mannem hat ja nun schon jahrzehntelange Tradition und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bis zum letzten Donnerstag noch nie! dabei gewesen bin. Ja, angeschaut immer wieder, aber dabei – Nein, das hatte sich bis dato leider noch nicht ergeben.
So trug es sich also zu, dass bereits im letzten Jahr beschlossen wurde – dieses Jahr sollte es auch für mich heißen: Mannemer Möhne, Alaaf…
Das war aber ja noch weit hin und ich machte mir überhaupt keine Vorstellung, was es bedeutet, ein Teil dieser Gruppe zu sein. Für Außenstehende zieht da eine Horde Frauen durch den Ort, die zwischendurch immer mal wieder anhält, um sich zu stärken und anschließend ins Zelt geht. Aaaaaber: das ist ein totaler Irrglaube, denn der Möhnezoch ist viel mehr als nur das.
Treffpunkt war um 10 Uhr im Festzelt in Manheim-Neu und es hatten sich bereits einige Möhnen eingefunden. Es gab belegte Brötchen, diverse Getränke und natürlich auch Sekt. 😉
Bis zum Startschuss um 11.11 Uhr füllte sich das Zelt immer weiter mit wunderschön verkleideten Frauen und hier fiel mir zum ersten Mal so richtig auf, wie bunt und farbenfroh dieser Umzug werden würde. Ihr werdet es nachher an den Bildern sehen. Ich selbst bin in schwarz gegangen, weil ich das irgendwie noch so in Erinnerung hatte, „dat en ahl Möhn“ eben in schwarz gekleidet geht und hatte vor lauter Aufregung meine schönen Anstecker vergessen. Aber was ich im Zelt schon an Kostümen und Farben gesehen habe, war wirklich Wahnsinn. Und diese Farben sollten der Vorbote zu einem wunderschönen und fröhlichen Zug werden. Und natürlich waren neben dem Kinderprinz und seinen beiden Hofdamen auch viele andere Kinder mit dabei, denn auch das gehört zur Tradition.
Wie man auf den Bildern sehen kann, hatten wir wunderbares Wetter, was natürlich die Stimmung zusätzlich hob.
Nach einer liebevollen Begrüßung durch unsere „Obermöhnen“ 😉 setzte sich der Zoch, begleitet von einem Wagen mit Anhänger, auf dem unsere Musik zu finden war, dann auch pünktlich in Bewegung – kam jedoch nur ein paar Meter weit, denn dort befand sich schon die erste „Station“, wie es sich nennt. An diesen Stationen gibt es immer etwas zu trinken und zu essen und wer Bedarf hat, kann gegebenfalls auch die Örtlichkeiten aufsuchen 😉 Von diesen Stationen gab es diesmal unendlich viele und teilweise sogar ganz spontane, die vorher nicht angemeldet waren. Die Bilder der einzelnen Stationen sprechen mit Sicherheit ebenfalls für sich: da wird nicht einfach irgendwas auf einen lieblos geschmückten Tisch gestellt, sondern es waren wirklich alle Stationen durch die Bank weg liebevoll vorbereitet, geschmückt, hergerichtet; wie auch immer man es sagen möchte. Es gab insgesamt 15 solcher Stationen, teilweise sogar mobil 😉 weil eben spontan, was bedeutet, dass selbst die Möhnen nichts davon wussten, sondern auf ihrem Weg zu den festen Stationen noch die ein oder andere Überraschungsstation erlebten. Aber gerade auch das macht den Zoch aus. Dieses liebevolle Miteinander der Menschen: wer nicht mitgehen kann oder möchte, der macht halt eine Station und ist ebenfalls ein Teil dieser Gruppe. Toll, einfach großartig und wunderbar.
Und kurz zum Ablauf: An jeder dieser Stationen verbleiben die Möhnen eine gewisse Zeit, dann geht eine unserer „Obermöhnen“ hin und übernimmt kurz das Wort, in dem den Stationsbetreibern (komisches Wort 😉 ) herzlich gedankt wird und nach einem 3 x Alaaf und einem laut gerufenen: „WEITER“ setzt sich der Zug in Bewegung. Gegen Ende des Zuges war es dann auch ein Möhnenchor, der das Wort „WEITER“ ausrief und es mit Sicherheit weithin zu hören war.
Sehr schnell lernte ich dann auch, dass man natürlich nicht immer nur NEIN sagen darf, sondern ruhig mal den ein oder anderen „Kurzen“ probieren muss, soll, kann, darf – wie auch immer 😉 Somit ergaben sich automatisch griechische Verhältnisse, denn JA wird im griechischen „NÄ“ ausgesprochen und somit war klar, dass jedes Nein ein Ja wurde 😀
Und so schlängelte sich also der Zoch durch unseren neuen Ort und zu den einzelnen Stationen und während dieser Zeit wurde erzählt, gesungen, gelacht, getanzt – ja einfach fröhlich gefeiert. Ich persönlich fand es ein irres Kontrastprogramm, die bunten Kostüme im Gegensatz zu den grauen Teerstraßen und dem Dreck zu sehen. Auf manchen Fotos wird gerade dieser Gegensatz extrem deutlich. Aber egal ob Baustelle, Dreck oder Teerstraße – es wurde gefeiert und: alles sauber hinterlassen, was ich auch klasse fand.
Nachdem die letzte Station angelaufen wurde, ging es zum weiteren Feiern ins Festzelt, wo der Zug gegen 14.30 h ankam. Auch die anschließende Feier im Zelt war richtig schön, was natürlich zum einen an der super Gruppe „Da Capo“ lag, die wie immer großartige Musik spielte, die kaum vom Original zu unterscheiden war und zum anderen aber eben auch an den Menschen selbst, die fröhlich zu feiern wissen. Als Highlight kam dann auch noch das Kerpener Dreigestirn, was ebenfalls eine tolle Stimmung verbreitete.
Das war also der erste Möhnezoch in Manheim-Neu – aber nicht nur das: denn mit über 90 Teilnehmerinnen war es auch noch der Zoch mit den meisten Teilnehmerinnen in der Geschichte. Und unsere älteste Möhne ist über 80 und macht so mancher jüngeren Möhne noch was vor – da ziehe ich vor Bewunderung wirklich meinen Hut. Und da soll noch mal einer sagen, so viele Frauen auf einen Haufen ginge nicht gut – von wegen 😉 Am Donnerstag war bei den Möhnen Niemand alleine oder für sich, sondern es war ein bunter, fröhlicher „Haufen“ voller Freude, Fröhlichkeit und purer Emotion.
Liebe Möhnen,
ich persönlich bin immer noch völlig beeindruckt von den Geschehnissen und kann nur von Herzen Danke sagen für dieses wunderbare Erlebnis, für diese Freude, diese Emotionen, das Lachen, ja und auch für das ein oder andere Tränchen. Ich bin total stolz und glücklich ein Teil von euch zu sein – Danke Mannemer Möhne – ihr seid der Hammer. 😀 Und natürlich bin ich nächstes Jahr wieder mit dabei 🙂
Und die Fotos findet ihr wie immer in unserem Album unter Events „In und um Manheim“ und dort unter Möhnenumzug 2015, wobei die 2 Fotos ohne Wasserzeichen von 2 lieben Freundinnen zur Verfügung gestellt wurden 🙂