DHL: Die Sache mit dem Leitcode
Seit nunmehr zweieinhalb Jahren wohnen wir nun in Manheim-neu. Seit dem ersten Tag an haben wir teilweise erhebliche Probleme mit der Zustellung von Paketen, welche mit der Post (DHL) versandt werden. Obwohl diese sehr schnell per Tracking im zuständigen Verteilzentrum Köln ankommen, dauert es ab dort zwischen 3-5 zusätzlichen Tagen, bis die Pakete letzendlich zugestellt werden.
In der Sendungsverfolgung taucht hierbei immer der typische Verlauf auf:
- Die Sendung wurde fehlgeleitet und konnte nicht zugestellt werden. Die Sendung wird umadressiert und an den Empfänger weitergeleitet.
- Die Sendung wird vorübergehend gelagert
- Die Sendung wurde zurückgestellt. Die Zustellung erfolgt voraussichtlich am nächsten Werktag
Auffällig ist, dass ausschließlich Pakete betroffen sind, deren Paketschein maschinell erstellt wurde – ganz besonders jedoch Pakete von Amazon.
Kommen die Pakete nun an, stellt man ebenso fest, dass diese tatsächlich korrekt adressiert wurden. Woher kommt dann die Fehlleitung und die notwendige Umadressierung?
Nachdem wieder 3 Pakete in Folge von uns betroffen waren, fuhren wir in die beiden Paketzentren in Sindorf und sprachen vor Ort mit Mitarbeitern. Folgenden Einblick konnten wir hierbei gewinnen:
Für unsere Postleitzahl 50171 gibt es zwei Auslieferzentren. Wir in Manheim-neu werden durch den Verbund zusammen mit der Briefpost bedient. Das „große“ Zustelltzentrum in Sindorf ist nur für die reine Paketpost (eigener Wagen nur für Pakete) zuständig und beliefert z.B. Kerpen-Stadt. Im Zustellzentrum des Verbunds erzählte mir unser sehr netter Zusteller, dass all diese verzögerten Pakete nicht direkt aus Köln-Eifeltor in das Verbundzentrum gelangen, sondern von dem Paket-Zustellzentrum ein paar Straßen weiter gebracht werden.
Ein Mitarbeiter dieses Zentrums erklärte uns dann, dass die Pakete bei denen aus der Sortierung fliegen, da das Zentrum eben nicht für uns zuständig ist, sondern der Verbund. Die Pakete müssen dort dann manuell umcodiert und zum Verbundzentrum weitergeleitet werden. Dies erklärt die Verzögerung und die „Umadressierung“.
Warum aber gelangen unsere Pakete immer ins falsche Zustellzentrum?
Ein wenig Recherche im Internet über die aufgebrachten Barcodes auf dem Paket offenbarte mir den Aufbau des sogenannten Leitcodes: Hier sind die Postleitzahl, Straße sowie Hausnummer codiert und genau dieser Code sorgt für das Routing des Pakets von dessen Abgabe bis zum korrekten Verteilzentrum. Diese Sortierung erfolgt maschinell und ohne menschlichen Eingriff – es liest also erst einmal keiner die Klartext-Adresse auf dem Paket (welche ja korrekt ist).
Bei den verzögerten Paketen fiel mir auf, dass die Straßenkennzahl „007“ ist. Da diese Kennzahlen mit der Postleitzahlenreform erstmalig in alphabetischer Reihenfolge festgelegt wurden, erschien mir die Kennzahl „7“ für ein gerade einmal zweieinhalb Jahre junges Neubaugebiet in einem recht großen PLZ-Bereich viel zu klein.
Wenn man sich den Straßenplan von Kerpen einmal aufruft und – unter Weglassung der Ahornallee in Manheim-Neu – einmal die „alten“ Straßen im PLZ-Gebiet 50171 von oben herab durchzählt, ist die 7. Straße „Am Dickbusch“. Ein Zufall? Ich glaube nicht daran! Irgendeine DHL-Software scheint hier statt „Zum Dickbusch“ den Leitcode für „Am Dickbusch“ zu codieren. „Am Dickbusch“ wird jedoch durch das Paketpost-Zentrum bedient und das erklärt auch die permanenten Fehlroutings der Pakete – Eifeltor sortiert die Straßenkennzahl „007“ natürlich zum Paketpost-Zentrum.
Die richtige Straßenkennzahl für „Zum Dickbusch“ ist übrigens 208. Wir haben Amazon und DHL schriftlich informiert und hoffen, dass dies nun endlich einmal korrigiert wird. Bis dahin habe ich mich mal für die Packstation angemeldet …